Wie ein Brennen überzieht das prickelnde Gefühl nach und nach den ganzen Körper, das Herz rast, das Atmen fällt plötzlich schwer: Beim Eisbaden wird der Körper extremen Bedingungen ausgesetzt – und das ist gesund! Ob in der Natur oder im geschützten Umfeld eines Saunabereichs (Stichwort Tauchbecken!): Eisbaden ist Mutprobe, Entspannungsritual und Immun-Booster zugleich und findet österreichweit immer mehr Anhängerinnen und Anhänger. Den Jahreswechsel nehmen viele als Anlass, um mit dem Eintauchen ins eiskalte Wasser Vergangenes abzustreifend, und Körper und Geist für Neues zu öffnen. 

Eine Jahrhunderte alte Tradition

Die Idee des Eisbadens hat ihre Wurzeln weit in der Vergangenheit: Es wird angenommen, dass die Tradition des Eisbadens in verschiedenen Kulturen und Ländern, darunter Russland, Finnland und Skandinavien, ihren Ursprung hat. In diesen Regionen wurden eisige Gewässer schon seit langem für ihre heilende Wirkung geschätzt. Die Finnen beispielsweise praktizieren seit Jahrhunderten das "Avanto" (dt. Eisloch), das Eintauchen in gefrorene Seen oder Flüsse, als Teil ihrer Saunakultur. Und auch schon im alten Rom wurde in kalten Gewässern gebadet, um das Immunsystem zu stärken.

Was schon die alten Römer wussten, gilt bis heute: Die gesundheitlichen Vorteile von regelmäßigem Eisbaden sind wissenschaftlich erwiesen und vielfältig!

• Stärkung des Immunsystems: Das regelmäßige Wechselspiel von Kälte und Wärme kann das Immunsystem stärken und die Produktion von Immunzellen fördern, was Krankheiten vorbeugt.
• Verbesserte Durchblutung: Im eisigen Wasser verengen sich die Blutgefäße und weiten sich anschließend wieder. Das kurbelt die Durchblutung an und verbessert die Sauerstoffversorgung im Körper.
• Stressabbau und Stimmungsaufhellung: Der Kältereiz löst die Ausschüttung von Endorphinen aus, was zu einer gesteigerten Stimmung und einem Gefühl der Entspannung führen kann.

Gute Vorbereitung ist beim Eisbaden wichtig: Gewöhnen Sie sich und Ihren Körper schrittweise an die Kälte, indem Sie regelmäßig kalte Duschen nehmen um sich so langsam an Temperaturunterschiede zu gewöhnen. Sollten Sie gesundheitliche Vorbelastungen haben, sprechen Sie unbedingt vorab mit Ihrem Arzt!

Eisbaden – so geht’s: 

Zügig, aber ohne Eile steigen Sie bestenfalls über eine Stiege ins eiskalte Wasser – eine Kraftprobe für den Geist! Auf keinen Fall dürfen Sie ins Wasser springen. Verweilen Sie für ein paar Sekunden und verlassen Sie das Wasser wieder – wer geübt ist, kann die Dauer steigern. Untertauchen ist nicht nötig. Anschließend sofort abtrocknen und aufwärmen – zum Beispiel in der Sauna! 

Das Gefühl danach ist jedenfalls unglaublich: Stolz auf die eigene Überwindung, Adrenalingeladen, glücklich… Trauen Sie sich?